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HIV-Test

Wenn du unsicher bist, ob du dich mit HIV angesteckt hast, kann dir nur ein Test Klarheit bringen. Das ist wichtig, denn je früher eine HIV-Infektion erkannt wird, umso besser kann sie behandelt werden. Und außerdem ist Sex ohne Sorgen vor einer möglichen Infektion sicherlich viel unbeschwerter und lustvoller!

Wann sollte man sich auf HIV testen lassen?

Die Frage, wann ein HIV-Test sinnvoll ist, lässt sich nicht pauschal beantworten, denn es gibt unterschiediche Testverfahren. Je nach Art des Tests dauert es sechs Wochen bis zu drei Monate, bevor eine HIV-Infektion nach einem möglichen Risiko für eine Ansteckung mit HIV, also etwa nach ungeschütztem Sex, mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann. Das Ergebnis eines HIV-Tests ist also erst nach Ablauf dieses sogenannten diagnostischen Fensters aussagekräftig. Das hängt im Übrigen auch mit dem Verlauf der HIV-Infektion zusammen, denn erst wenn sich das HI-Virus im Körper ausbreitet, kommt es zu einer nachweisbaren Immunantwort auf die Infektion.

Wichtig!

Wenn du einen HIV-Test in einer Beratungsstelle, bei einer Ärztin oder einem Arzt machst, darf er nur mit deiner Einwilligung durchgeführt werden. Und das gilt natürlich auch beim HIV-Selbsttest – niemand darf dich dazu zwingen!

Wie funktioniert ein HIV-Test?

Um eine HIV-Infektion nachzuweisen, wird eine kleine Menge Blut untersucht. Das kann man zum Beispiel bei einer Beratungsstelle machen lassen, aber auch bei einer Ärztin oder einem Arzt. Und mittlerweile geht das mit dem HIV-Selbsttest sogar zuhause. Beim HIV-Test selbst können zwei unterschiedliche Testverfahren genutzt werden:

Antikörper-Tests

Bei diesem Verfahren wird dein Blut auf körpereigene Abwehrstoffe gegen das HI-Virus, die sogenannten Antikörper, untersucht. Dieser Test erlaubt eine sichere Aussage erst drei Monate nach einem Risikokontakt. Das liegt daran, dass die Abwehrstoffe erst nach der Ausbreitung von HIV im Körper gebildet werden.

Antigen-Antikörper-Tests

Bei diesem Verfahren wird dein Blut neben Antikörpern auch direkt auf Bestandteile des HI-Virus selbst untersucht. Dieser Test, der in den meisten deutschen Laboren verwendet wird, erlaubt in der Regel schon sechs Wochen nach einem Risikokontakt eine sichere Aussage darüber, ob du dich mit HIV angesteckt hast oder nicht.

Und welche HIV-Tests gibt es?

Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe von Möglichketen, wie man sich auf HIV testen lassen kann:

  • Labortest: Beim Labortest wird dir Blut abgenommen und in ein Labor geschickt, wo es dann auf HIV untersucht wird. Das Ergebnis erhältst du in der Regel erst nach 2 Tagen. Dafür handelt es sich jedoch meist um Antigen-Antikörper-Tests, sodass ein Nachweis bereits 6 Wochen nach einem möglichen Ansteckungsrisiko erfolgt. Außerdem werden bei einem Labortest oft auch direkt Bestätigungstests vorgenommen.
     
  • Schnelltest: Für die Durchführung eines HIV-Schnelltests ist nur ein Tropfen Blut aus der Fingerkuppe notwendig. Du bekommst das Ergebnis ungefähr eine halbe Stunde nach der Blutentnahme. Dafür kann es aber bis zu drei Monaten dauern, bis eine HIV-Infektion sicher ausgeschlossen werden kann, denn diese häufig in Beratungsstellen verwendeten Schnelltests weisen meist nur HIV-Antikörper und nicht Bestandteile des Virus selbst nach.

Manche HIV-Selbsttests können ein positives Ergebnis anzeigen, obwohl keine HIV-Infektion vorliegt. Auch daher ist es wichtig, auf das CE-Zeichen zu achten und nur zugelassene HIV-Selbsttests zu verwenden. Außerdem sind HIV-Selbsttests nicht geeignet, wenn man, etwa im Zuge einer PrEP oder einer PEP, bereits HIV-Medikamente einnimmt. Mehr zur Genauigkeit der HIV-Selbsttests und viele weitere Infos erhältst du unter www.pei.de/hiv-selbsttests

  • Selbsttest: Seit kurzem können auch HIV-Tests gekauft werden, mit denen man sich selbst testen kann. Dabei handelt es sich in aller Regel um Schnelltests – sie benötigen also nur eine kleine Menge Blut und du kannst das Ergebnis bereits 15 bis 30 Minuten nach der Blutentnahme ablesen. Auch hier ist allerdings das diagnostische Fenster zu beachten: Es kann bei Selbsttests bis zu drei Monaten nach einem möglichen Ansteckungsrisiko dauern, ehe eine HIV-Infektion sicher ausgeschlossen werden kann.
     
  • Einsendetest: Beim Einsendetest schickt man nach erstmaliger Vorstellung bei einer Ärztin oder einem Arzt eine Blutprobe, die man selbst abnimmt, in ein Labor. Die Ergebnisse bekommt man dann telefonisch mitgeteilt oder online. Einsendetests sind in Deutschland bisher jedoch nicht üblich. Sie werden lediglich an wenigen Standorten in Bayern und Nordrhein-Westfalen angeboten.

Wichtig!

Egal, welches Testverfahren du wählst – wenn das Testergebnis positiv ausfallen sollte, ist ein zweiter, ein sogenannter Bestätigungstest erforderlich. Erst dann ist wirklich klar, ob du dich mit HIV angesteckt hast oder ob der Test falsch reagiert hat. Am besten lässt man ihn direkt bei einer spezialisieren Ärztin oder einem spezialisierten Arzt machen. Denn nach einem bestätigten Nachweis einer HIV-Infektion sind weitere Untersuchungen und der Beginn der Behandlung mit antiretroviralen Medikamenten sinnvoll.

Sorgen vor dem HIV-Test?

Viele Menschen haben zunächst Hemmungen, einen HIV-Test durchführen zu lassen. Sie befürchten ein positives Ergebnis und finden es unangenehm, mit einem fremden Menschen über ihre sexuellen Risikokontakte oder über ihren Drogengebrauch zu sprechen. Du kannst aber sicher sein, dass die Beraterinnen und Berater sehr erfahren sind und wissen, wie sie dir über deine Ängste hinweghelfen können. Außerdem kannst du auch eine Freundin oder einen Freund mitnehmen, wenn es dir die Situation erleichtert. Und nicht zuletzt gibt es mit dem HIV-Selbsttest auch eine Möglichkeit, sich im ganz privaten Umfeld selbst zu testen.

 Broschüre Mehr Wissen über HIV und AIDS

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Bestellnummer: 70010000

Schutzgebühr: keine

Diese Basisbroschüre enthält wesentliche und aktuelle Informationen rund um das Thema HIV - von Übertragungswegen und Schutzmöglichkeiten über Beratungsangebote bis hin zum HIV-Test. Dabei legt die Broschüre großen Wert auf eine persönliche Ansprache, um die Leserschaft für das Thema zu gewinnen und so den aktuellen Wissensstamd leicht verständlich zu vermitteln.


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Du siehst – es gibt viele Möglichkeiten, wie und wo man sich auf HIV testen lassen kann. Die Telefon- und Onlineberatung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung kann dir hier eine Unterstützung sein und dir helfen, die Sorgen vor einem HIV-Test zu überwinden.

Was tun, wenn der HIV-Test positiv ist?

Wenn du ein HIV-positives Testergebnis erhalten hast und auch der Bestätigungstest positiv ist, können ganz unterschiedliche Gefühle auftreten. Grundsätzlich ist wichtig, dass du dir genug Zeit nimmst und dir die Möglichkeit gibst, diese Veränderung auf deine eigene Weise zu verarbeiten.

Oft hilft es, sich klarzumachen, dass HIV eine chronische Erkrankung ist. Durch die regelmäßige Einnahme von Medikamenten kann man gut mit HIV leben: Die medizinische Versorgung von Menschen mit HIV ist in Deutschland sehr gut. In jeder größeren Stadt finden sich Ärztinnen und Ärzte, die auf die Behandlung von HIV spezialisiert sind. Die HIV-Medikamente sind meist verträglich und sehr wirksam. Und es gibt viele Beratungsstellen und Angebote, die dich dabei unterstützen, mit einer HIV-Infektion gut zu leben. Du bist also sicher nicht allein, auch wenn es dir im ersten Moment vielleicht so erscheint.

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