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HPV und Feigwarzen

HPV steht für Humane Papillomviren, von denen es mehr als 200 Typen gibt. Einige von ihnen, die sogenannten Niedrigrisiko-Typen, können lästige, aber weitgehend ungefährliche Feigwarzen verursachen. Andere, die sogenannten Hochrisiko-Typen, können dazu führen, dass sich Zellen des Körpers verändern. Dadurch kann nach vielen Jahren Krebs entstehen.

Was ist HPV?

HPV steht als Abkürzung für Humane Papillomviren. Es gibt viele verschiedene HP-Virustypen, wobei die Infektion mit HPV in Deutschland und auch weltweit zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen (STI) gehört. Eine Infektion verläuft zumeist ohne äußere Anzeichen oder Beschwerden. Und in 90 Prozent der Fälle heilt die HPV-Infektion innerhalb von zwei Jahren von selbst aus. Besteht die HPV-Infektion allerdings dauerhaft fort, kann dies zu Zellveränderungen führen. Diese Zellveränderungen können sich im Laufe von Jahren zu Krebs entwickeln.

Und was sind Feigwarzen?

Neben Krebs kann HPV auch Feigwarzen auslösen. Feigwarzen, manchmal auch Genitalwarzen genannt, sind meist stecknadelkopfgroße, flache Knötchen (Papeln), die schwer zu erkennen sind. Sie treten einzeln oder in kleinen Gruppen häufig an Scheide, Penis oder Anus auf. Feigwarzen sind eher harmlos, aber sehr ansteckend, störend und manchmal beim Sex auch schmerzhaft.

Gebärmutterhalskrebs und andere Krebsarten

Wenn eine HPV-Infektion mit sogenannten Hochrisiko-Typen dauerhaft fortbesteht, können Zellveränderungen verursacht werden, die sich im Laufe von Jahren zu Krebs entwickeln können. Etwa 6.250 Frauen und 1.600 Männer erkranken in Deutschland jedes Jahr aufgrund von HPV an Krebs. Bei Frauen verursacht HPV vor allem Krebs am Gebärmutterhals; bei Männern verursachen HPV-Infektionen vor allem Krebs im Mund- und Rachenraum.

Mit der HPV-Impfung kann man dieses Risiko deutlich senken. Die Schutzwirkung der HPV-Impfung vor Gebärmutterhalskrebs liegt sogar bei bis zu 90 Prozent! Und auch bei den anderen Krebsarten liegt die Schutzwirkung der HPV-Impfung je nach Krebsart zwischen 50 bis 75 Prozent.

Mögliche Anzeichen und Folgen einer HPV-Infektion

Infektionen mit HPV kommen sehr häufig vor – fast jeder sexuell aktive Mensch steckt sich im Laufe seines Lebens mehrmals mit einem oder mehreren HP-Viren an. Meist verursachen HPV-Infektionen dabei keine Beschwerden, sodass viele Menschen gar nicht merken, dass sie sich angesteckt haben. Und das ist normalerweise auch kein Problem, denn Infektionen mit HPV heilen oft von ganz alleine aus. Sie führen nicht automatisch zu Feigwarzen oder sogar zu Krebs! Und selbst wenn es zu Zellveränderungen kommt, so werden sie, gerade wenn man jung ist, meist vom eigenen Körper erkannt und zerstört. Deshalb ist eine HPV-Infektion kein Grund zur Panik – sie sollte aber durch eine Ärztin oder einen Arzt im Auge behalten werden.

Wenn eine HPV-Infektion mit Hochrisiko-Typen jedoch nicht von alleine ausheilt, können sich sogenannte Krebsvorstufen entwickeln. Bleiben diese unbemerkt, kann daraus über einen Zeitraum von vielen Jahren Krebs entstehen – vor allem am Gebärmutterhals und am Anus, seltener auch an den Schamlippen, am Penis und im Mund- oder Rachenbereich.

Heilt eine HPV-Infektion mit Niedrigrisiko-Typen hingegen nicht von alleine aus, entstehen häufig Feigwarzen, welche manchmal auch als Genitalwarzen bezeichnet werden. Nicht behandelte Feigwarzen können sich weiter ausbreiten und zu größeren Gebilden wachsen. Außerdem steigt mit einer HPV-Infektion das Risiko, sich bei ungeschütztem Sex mit HIV anzustecken.

Übertragung und Schutz vor einer Infektion mit HPV

HPV kann beim Sex sehr leicht übertragen werden, denn bereits kleine Mengen virushaltiger Körperflüssigkeiten oder winzige Hautschüppchen reichen für eine Weitergabe aus, wenn sie auf verletzte Haut oder auf Schleimhäute gelangen. Übertragungswege sind daher vor allem ungeschützter Vaginal-, Anal- und Oralsex sowie die gemeinsame Benutzung von Sexspielzeug ohne Kondom. Eine Ansteckung ist auch durch die Berührung von Feigwarzen möglich.

Die HPV-Impfung – für Mädchen und Jungen

Die Impfung gegen HPV ist sicher und gut verträglich. Sie sollte vor dem ersten Sex durchgeführt werden. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt daher die Impfung gegen HPV für Mädchen und Jungen in einem Alter von 9 bis einschließlich 14 Jahren; nicht geimpfte Jugendliche können sich bis einschließlich 17 Jahren kostenlos nachimpfen lassen. Einige Krankenversicherungen übernehmen auch die Kosten für Frauen und Männer über 18 Jahren; hier lohnt es sich, bei deiner Versicherung einmal nachzufragen.

Doch auch wenn du geimpft bist, solltest du Kondome verwenden, um eine Ansteckung mit den Virustypen zu verhindern, die im Impfstoff nicht enthalten sind. Und auch die Krebsfrüherkennung bleibt für Frauen wichtig. Denn die Impfstoffe schützen zwar vor den häufigsten Viren, die Gebärmutterhalskrebs auslösen können, aber nicht vor allen.

Einen vollständigen Schutz vor einer Infektion mit HPV gibt es nicht. Doch die Verwendung von Kondomen kann das Risiko einer Ansteckung senken.

  • Du solltest Kondome beim Vaginal- und beim Analsex verwenden – auch dann, wenn der Penis nur kurz in die Scheide oder den Po eindringt.
  • Wenn du Sexspielzeug mit anderen teilst, sollte vor jeder Weitergabe ein neues Kondom benutzt werden.
  • Außerdem sollten Feigwarzen nicht berührt werden; wenn sie an Penis, Scheide, Po oder Mund zu finden sind, solltest du vorerst auf Oralsex verzichten.

Zum Schutz vor HPV gibt es zusätzlich auch eine Impfung, die gegen bestimmte Virustypen wirksam ist. Sie kann die Entstehung einiger Krebsarten, etwa eines Großteils aller Gebärmutterhalskrebserkrankungen, und – je nach Impfstoff – auch die Entstehung von Feigwarzen verhindern.

Untersuchung und Behandlung einer HPV-Infektion

Früherkennung zu Gebärmutterhalskrebs

Bei fast allen Fällen von Gebärmutterhalskrebs sind bestimmte Humane Papillomviren (HPV) beteiligt. Diese können zu Zellveränderungen, sogenannten Krebsvorstufen, führen. Deshalb sollten Frauen regelmäßig zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs und dessen Vorstufen bei der Frauenärztin oder dem Frauenarzt gehen. Dort können Zellveränderungen rechtzeitig entdeckt, kontrolliert und falls notwendig entfernt werden, oft noch bevor Krebs entsteht.

Für Frauen von 20 bis einschließlich 34 Jahren wird dies jährlich in From eines Abstrichs, des sogeannnten PAP-Abstrichs, empfohlen; ab einem Alter von 35 Jahren wird alle drei Jahre ein kombiniertes Verfahren aus PAP-Abstrich und HPV-Test empfohlen. Die Krankenversicherungen übernehmen in diesen Fällen die Kosten dafür.

Sollte eine HPV-Infektion nicht von alleine ausheilen, so können ihre Folgen sehr gut untersucht und behandelt werden. Außerdem kann die Infektion selbst durch einen HPV-Test nachgewiesen werden, der Test zeigt allerdings nur die Viren an – ob die Infektion von alleine ausheilt oder nicht, wird damit nicht erfasst.

Krebsvorstufen, die durch Hochrisiko-Typen hervorgerufen werden können, lassen sich durch verschiedene STI-Tests, häufig durch einen Abstrich der betroffenen Schleimhaut (dem sogenannten PAP-Test) nachweisen. Sie sollten durch eine Ärztin oder einen Arzt kontrolliert werden. Falls es nötig ist, können sie durch Laser oder durch Operationen entfernt werden – oft noch bevor überhaupt Krebs entsteht. Auch deshalb sollten Frauen zunächst jährlich zur Krebsfrüherkennung bei der Frauenärztin oder dem Frauenarzt gehen; für Frauen ab 20 Jahren ist die Krebsfrüherkennung kostenlos.

Feigwarzen, die durch Niedrigrisiko-Typen ausgelöst werden können, lassen sich in der Regel durch eine Blickdiagnose feststellen, also indem eine Ärztin oder ein Arzt verdächtige Hautstellen genau anschaut. Weitere Tests, die eine STI feststellen, sind in aller Regel nicht erforderlich. Feigwarzen können nach der Diagnose mit verschiedenen Methoden behandelt werden: Manchmal reicht es, die Warzen mehrere Wochen mit bestimmten Lösungen, Zäpfchen oder Cremes zu behandeln. Es kann aber auch sein, dass die Behandlung durch eine Ärztin oder einen Arzt durchgeführt werden muss. Die Warzen werden dann durch Vereisen, durch Laser oder durch Operationen entfernt. Leider können Feigwarzen auch nach einer Behandlung wieder auftreten. Darum sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen wichtig.

 Broschüre HPV - Sich vor Gebärmutterhalskrebs und anderen Krebsarten schützen. | Feigwarzen - Erkennen. Behandeln. Sich schützen.

HPV - Sich vor Gebärmutterhalskrebs und anderen Krebsarten schützen. | Feigwarzen - Erkennen. Behandeln. Sich schützen.

Bestellnummer: 70383000

Schutzgebühr: keine

Die Wendebroschüre vermittelt Basisinformationen zur Infektion mit HPV (Humane Papillomviren), die unter anderem Krebs am Gebärmutterhals, am Penis und im Mund- und Rachenraum sowie Feigwarzen verursachen kann. HPV gehört weltweit zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen (STI). Die Broschüre informiert außerdem in einfacher und leicht verständlicher Sprache über Ansteckungswege und Schutzmöglichkeiten, insbesondere über die HPV-Impfung, die den besten Schutz vor einer Ansteckung mit HPV bietet.


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