AchtungDu warst längere Zeit nicht aktiv. Zu deiner eigenen Sicherheit beenden wir deshalb in Kürze die Sitzung. Ausloggen
Du bist ausgeloggt! Du bist aus der  Online Beratung ausgeloggt!
Diese Seite vorlesen

Sexpraktiken und Schutz

Jeder Mensch hat eigene Wünsche, wie Sex sein sollte. Vaginal, anal oder oral, von vorne oder von hinten, zu zweit oder mit mehreren, mit oder ohne Spielzeug... Aber ganz egal, wie du deinen Spaß hast: Du solltest dich dabei schützen!

Zwei Hände öffnen Hose von einem oberkörperfreien Mann

Sex ist vielfältig!

Leidenschaft, Lust und auch Sex sind für fast alle Menschen ein wichtiger Teil des Lebens. Und vieles ist dabei ganz dem persönlichen Geschmack überlassen, denn Menschen unterscheiden sich darin, was sie mögen und was nicht, was sie anmacht und was sie abturnt, was sie beim Sex wollen und worauf sie gar nicht stehen. Für einige Menschen gehören zum Beispiel Liebe und Sex ganz eng zusammen, für andere hingegen sind das zwei ganz verschiedene Dinge. Für manche Menschen beginnt Sex schon beim Streicheln oder Küssen, für andere hingegen zählt nur das Eindringen. Und manche Menschen sprechen über Sex nur mit den Menschen, mit denen sie Sex haben, andere lassen ihr Umfeld ganz offen daran teilhaben. Doch wie auch immer du das siehst – zeige Verständnis, denn beim Thema Sex gibt es kein Richtig oder Falsch.

Kondome sind sexy!

Mit Kondomen schützt du dich nicht nur. Sie können auch eine Bereicherung sein, denn ohne Angst vor einer möglichen Infektion ist Sex viel unbeschwerter und lustvoller. Außerdem hat das Kondom manchmal auch Einfluss auf den Sex selbst. Mit einer dickeren Wandstärke kann man zum Beispiel den Höhepunkt hinauszögern. Kondome mit Geschmack eigenen sich besonders für Oralsex. Und genoppte Kondome werden von vielen als zusätzliche Stimulation wahrgenommen.

Vaginal- und Analsex

Beim Vaginalsex dringt der Penis in die Scheide ein, beim Analsex in den Po. Beides stellt ohne Kondom ein hohes HIV- und STI-Risiko dar. Für eine Ansteckung reicht es teilweise schon, wenn der Penis beim Vorspiel nur kurz in die Scheide oder den Po eindringt und gar kein Sperma in den Körper gelangt. Und manchmal reichen schon sogenannte Lusttropfen für eine Übertragung aus. Deshalb: Benutze beim Vaginal- und Analsex stets Kondome – auch wenn der Penis nur kurz eindringt.

Oralsex

Sex mit dem Mund, auch »Lecken« oder »Blasen« genannt, kennt viele Möglichkeiten, bei denen Scheide, Penis oder Anus stimuliert werden. Doch wie auch immer du es magst – selbst beim Oralsex kann man sich mit STI anstecken. Dieses Risiko ist jedoch eher gering, gerade wenn du den Kontakt mit möglicherweise infektiösen Körperflüssigkeiten, vor allem mit Sperma oder Blut, vermeidest. Und du kannst das Risiko mit den für dich richtigen Impfungen gegen bestimmte STI noch weiter senken. Außerdem kannst du auch beim Oralsex Kondome oder Dental Dams verwenden.

Schutz beim Küssen!?

Entwarnung! Nur wenige STI werden beim Küssen übertragen. Oft sind nur geringe Mengen der Erreger im Speichel enthalten. Allerdings können ansteckende Hautveränderungen auch an den Lippen oder im Inneren des Mundes sein, sodass es dann auch beim Küssen zu einer Übertragung kommen kann. Das gilt für vor allem bei Herpes-Bläschen und Syphilis-Geschwüren.

Manche STI verursachen Veränderungen an der Haut, etwa Herpes-Bläschen, Feigwarzen und Syphilis-Geschwüre. Diese sind besonders ansteckend und sollten nicht berührt werden. Wenn sie an Penis, Scheide, Po oder Mund zu finden sind, solltest du vorerst auf Oralsex verzichten.

Enger Körperkontakt, Petting und Co.

Sex heißt nicht immer, dass man mit dem Penis, den Fingern oder mit Sexspielzeug eindringt. Auch Streicheln, Petting sind für viele Menschen lustvoll – besonders wenn Genitalien mit »im Spiel« sind. Oft besteht bei solchen Praktiken nur ein sehr geringes Risiko, sich mit STI anzustecken.

Allerdings ist gerade bei Parasiten Vorsicht geboten: Filzläuse und Krätze werden durch intensiven Körperkontakt weitergegeben. Außerdem sollten Veränderungen an der Haut, Herpes-Bläschen, Feigwarzen und Syphilis-Geschwüre, nicht berührt werden. Und falls du Beschwerden hast, die auf eine STI hindeuten, gehe besser zu einer Ärztin oder einem Arzt.

Und was ist eigentlich mit Selbstbefriedigung?

Auch Sex nur mit sich selbst kann spannend, lustvoll und reizend sein. Du kannst deinen Körper entdecken und herausfinden, was dir wie am bestens gefällt. Dabei ist Selbstbefriedigung keineswegs schädlich. Und ein HIV- oder STI-Risiko besteht auch nicht!

Sexspielzeug, Dildos und Co.

Sex, bei dem Dildos, Vibratoren, Butt-Plugs, Strap-Ons und ähnliche Sexspielzeuge zum Einsatz kommen, kann sehr spannend sein. In Sachen Schutz gilt es jedoch, Schmierinfektionen zu vermeiden. Deshalb solltest du, wenn du Sexspielzeug mit anderen teilst, Kondome benutzen – und zwar vor jeder Weitergabe und bei jedem Wechsel zwischen Scheide und Po ein Neues.

Fingern und Fisten

Wenn du mit Fingern in Scheide oder Po eindringst, gilt dasselbe wie beim Essen – du solltest dir vorher die Hände waschen. Und auch danach. Auch bei Schmuck, zum Beispiel bei Ringen, und vor allem bei zu scharfen Fingernägeln solltest du aufpassen. Sie können unangenehm sein und Verletzungen verursachen, die das Infektionsrisiko erhöhen. Und spätestens wenn die ganze Hand eindringt, also beim sogenannten Fisten, sind das richtige Gleitmittel und Handschuhe nötig.

Allerdings solltest du nicht mit anderen Menschen in denselben Gleitmitteltopf greifen; dabei können nämlich Erreger ins Gleitmittel gelangen und über Schmierinfektion schließlich weitergegeben werden. Und auch bei Handschuhen gilt dasselbe wie bei Kondomen – benutze für jeden Menschen, mit dem du Sex hast, Neue.

Gruppensex

Wenn du mit mehreren Menschen gleichzeitig Sex hast, brauchst du auch mehrere Kondome. Benutze für jede Person ein Neues. Und auch bei jedem Wechsel zwischen Scheide und Po solltest du ein neues Kondom verwenden.

Gerade Sexspielzeug, das blutende Verletzungen verursacht, sollte vor jedem Partnerwechsel mit Wasser und Seife gründlich gereinigt werden. Und Gleitmitteltöpfe sind tabu – jede und jeder sollte einen Eigenen haben.

BDSM (Bondage and Discipline, Dominance and Submission, Sadism and Masochism)

Wenn es härter zugeht, ist Vorsicht geboten. Denn obwohl Verletzungen bei Fesselspielen, Spanking und dergleichen nur einvernehmlich und beabsichtigt zugefügt werden, so stellen sie doch unter Umständen ein Ansteckungsrisiko für STI dar. Deshalb solltest du gerade hier auf die richtige Hygiene achten und besonders Sexspielzeug, das blutende Verletzungen verursacht, zum Beispiel Peitschen oder Paddle, am besten immer nur bei einer Person benutzen. Und wenn doch mehrere Personen beteiligt sind, dann wasche diese Sexspielzeuge vor dem Partnerwechsel mit Wasser und Seife gründlich ab.

Sex ist spannend

Bei Sex gibt es kein Erfolgsrezept. Ganz egal, auf welches Geschlecht du stehst – wie es »richtig« geht, was dir gefällt und wie du es am liebsten hast, muss du selbst rausfinden. Und das ist spannend, wenn du einfach ausprobierst, was dich neugierig macht. Also: Sprich offen darüber, was du magst und wie du es möchtest – ob sanft oder hart, langsam oder schnell, mit den Fingern, den Lippen oder der Zunge…
Setze dich dabei aber nicht unter Druck! Gerade beim Thema Sex solltest du wirklich auch nur das machen, wozu du Lust hast. Egal was von dir erwartet wird – achte auf dich und deine eigenen Grenzen sowie auf die Grenzen der Menschen, mit denen du Sex hast.

© 2024 Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung